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Der Bessemsbenger steht auch dafür, dass wir in Lindlar eine ausgeprägte bürgerliche
Demokratie besitzen. Vielleicht ist es ja ein Zufall, dass die ihre Freiheit und Unabhängigkeit
liebenden Lindlarer sich ausgerechnet dieses Motiv – das Weidenbündel – als Auszeichnung
und als Ausdruck ihres Selbstbewusstseins ausgesucht haben. Beim Weidenbündel handelt es
sich dabei um ein sehr altes Motiv eines starken und unabhängigen Bürgertums:
Bereits im alten Rom stand das Rutenbündel für die Republik, die Unabhängigkeit der
Bürgerinnen und Bürger. Gebündelt sind die Zweige stärker als allein, so könnte damit eine
Botschaft lauten. Das Motiv des Zusammenhalts ist dabei ganz wichtig. Und wenn wir uns die
Liste der Trägerinnen und Träger des Ordens ansehen, dann sehen wir die Kontinuität, die mit
der Auszeichnung verbunden ist. Durch den Bessemsbenger Orden wird ganz deutlich
gemacht, was bürgerschaftliches Engagement konkret bedeutet, was es bewirkt und durch
wen es bewirkt wird, also welche Menschen sich so vorbildlich engagieren.
Beim Bessemsbenger – Besenbinder – handelt sich also um jemanden, der etwas
zusammenbindet, damit es hält und stabil ist. Und es liegt doch ganz ahe, dieses Bild auch auf
unsere gesamte Gemeinde zu übertragen. Und das gilt im übertragenen Sinne für die
Menschen, die mit dem Bessemsbenger Orden ausgezeichnet werden: Sie haben etwas
Verbindendes, durch ihr Engagement sorgen sie für die Verbundenheit der Menschen und
unserer Gemeinschaft hier in Lindlar.
Dieser Zusammenhalt zeichnet uns in Lindlar besonders aus, er ist Teil unserer Identität. Und
so sind die Träger des Bessemsbenger stets auch Bürger, die Identität stiften –- und sich
insbesondere auch dadurch um die Gemeinschaft verdient machen.
In Lindlar blicken wir stolz auf eine lange Tradition mit bisher 37 Ordensträgerinnen und
Ordensträgern zurück – dies zeigt auch, wie stark das Engagement hier in der Gemeinde ist;
ein Engagement, auf das wir stolz sind.
Die Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger seit dem Jahr 1977 liest sich wie ein
Nachschlagewerk verdienter Bürgerinnen und Bürger – diese sind wirkliche Vorbilder im
besten Sinne, einige sind heute Abend hier anwesend, viele kenne ich persönlich.
Doch an dieser Stelle wende ich mich als Bürgermeister der Gemeinde nun direkt an die neue
Ordensträgerin Katarina Hagen:
Ich danke ihr aufrichtig für das, was sie für die Gemeinde und ihre Mitmenschen geleistet hat
und auch heute und weiterhin leistet.
Lang ist die Liste Ihrer Tätigkeiten und Verdienste von Katharina Hagen, vieles darunter ist
würdig, besonders hervorgehoben zu werden. Doch all das hat unser Laudator und Vorjahres-
Ordensträger Wilfried Werner bereits ganz hervorragend vermittelt.
Zu einer großen Frau gehört der richtige Mann – und so möchte ich an dieser Stelle auch ihren
Ehemann erwähnen, die beiden sind seit mehr als 50 Jahren verheiratet, er ist bei vielen
Aktivitäten und Anlässen an ihrer Seite.
Die diesjährige Ordensverleihung ist auch deshalb wieder etwas Besonderes, weil der Orden –
nach meinen Informationen nun zum zweiten Mal - in das Kirchdorf Frielingsdorf geht -
genauer gesagt nach Eibach bei Scheel – und damit wächst unsere Gemeinde ein Stück weiter
zusammen. Dies ist ein sehr gutes Zeichen, denn als Bürgermeister liegt mir das Miteinander
unserer Kirchdörfer sehr am Herzen.
Ich danke dem Wahlgremium für seine Arbeit und für diese großartige Entscheidung, über die
wir uns alle sehr freuen. Mein Dank gilt auch denjenigen, die den heutigen Abend vorbereitet
haben – allen voran Joachim Stüttem, der das ganze Programm im Wesentlichen auf die
Beine gestellt hat. Im Namen der Gemeinde Lindlar sage ich: Vielen Dank für 38 Jahre
Bessemsbenger Orden - lang lebe die neue Ordensträgerin. Viel Glück, Gesundheit und
Zufriedenheit, liebe Katarina Hagen.
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